Trotz dieser vielfältigen Verbesserungs- und Unterstützungsmaßnahmen sind es am Ende des Tages die Unternehmerinnen und Unternehmer selbst, die für genügend Nachwuchs in ihren Betrieben sorgen. Einer von ihnen ist Benedikt Lang vom Hotel Völserhof in Bad Hofgastein. „Durch unsere Präsenz in Schulen und bei regionalen Berufsinfomessen haben wir uns in den vergangenen 15 bis 20 Jahren einen guten Ruf bei Jugendlichen und deren Eltern in der Region aufgebaut“, erläutert der Hotelier. Hilfreich bei der Anwerbung von Lehrlingen seien natürlich Berufsinfo-Initiativen wie „get a job“ der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKS. „Ohne erhebliches Eigenengagement geht allerdings nichts“, versichert Lang. So pflegt der Hotelier den direkten Kontakt zu Berufsorientierungslehrern an Schulen, hat sich seinen eigenen Stand für Berufsmessen gebaut und tritt auch selbst als Redner bei diversen Informationsveranstaltungen auf. Eine große Hilfe bei der Rekrutierung seien auch die großen Wettbewerbserfolge seiner Lehrlinge. So hat etwa die zweifache Lehrlings-Staatsmeisterin Magdalena Abfalter in seinem Betrieb gelernt und hat durch ihre mediale Präsenz entsprechend Werbung für ihren Ausbildungsbetrieb gemacht.
Ebenfalls verstärkt in den Berufsnachwuchs investiert Christian Landauer von Landauer Dach-Fassade in Taxenbach. Auch er pflegt den direkten Kontakt zu Schulen, „denn ohne Eigenwerbung geht heute gar nichts mehr“, sagt der Unternehmer. Obwohl er mit acht Mitarbeitern ein eher kleiner Betrieb ist und bisher nur jedes zweite Jahr einen Lehrling aufgenommen hat, möchte er in Zukunft jährlich einen Lehrling einstellen. „Ich habe im Betrieb zwei Meister, die die jungen Menschen optimal betreuen können.“ Allerdings gesteht auch er ein, dass es immer schwieriger werde, Lehrlinge zu finden und auch zu halten. „Die Jugend von heute ist sehr individuell und die Diskrepanz zwischen Rechten und Pflichten bei den Lehrlingen durchaus groß.“
Diese Erfahrung hat auch Augenoptiker Fulvio Maggiorotto von City Optik in Salzburg gemacht. „Man muss sich für die Ausbildung junger Menschen viel Zeit nehmen. Gerade in unserem Beruf, der Handwerk, Verkauf und anatomisches Wissen vereint. Sein Sohn Remo absolviert gerade die Meisterprüfung, die die Basis dafür ist, dass auch in Zukunft Lehrlinge ausgebildet werden können. „Auch wenn es eine Herausforderung ist, an der Ausbildung der Jugend kommen die Betriebe nicht vorbei. Denn woher sonst sollen die Fachkräfte der Zukunft kommen?“, resümiert Maggiorotto.