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Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Buchfertigungstechnik

Lehrzeit
3 1/2 Jahre
Einstiegsgehalt nach der Lehre
ca. 1.920,- bis 2.260,- €
Berufskategorie
Hauptberuf

Der Lehrberuf Buchbindetechnik und Postpresstechnologie im Schwerpunkt Buchfertigungstechnik kann seit 1. Juli 2020 erlernt werden.

Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchfertigungstechnik stellen Bücher, Broschüren, Kataloge usw. in großen Serien her. Sie sind hauptsächlich in Druckereien und der industriellen Buchproduktion tätig.

Sie bedienen und überwachen die oft vollautomatisiert arbeitenden Maschinen (z. B. Fadenheftmaschine, Prägepressen), steuern die Anlagen, kontrollieren den Produktionsprozess und die Produktqualität. Sie kümmern sich um die passende Verpackung, erstellen Stück und Lieferlisten und bereiten den Versand vor. Außerdem warten und pflegen sie die Maschinen und beheben Ablaufstörungen.

Buchfertigungstechniker*innen arbeiten in Produktionshallen und Werkstätten zusammen mit Berufskolleginnen und -kollegen und haben Kontakt zu Kundinnen und Kunden sowie zu Lieferantinnen und Lieferanten.

Wo man arbeitet

Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchfertigungstechnik arbeiten in Druckereien, industriellen Buchbindebetrieben sowie in Buchproduktionsbetrieben, die große Stückzahlen herstellen. Dort werden Bücher, Broschüren, Kataloge usw. vor allem mit automatisierten Produktionsmaschinen hergestellt.

Bei der Produktion überwachen und bedienen sie die automatisierten Maschinen zum Schneiden, Stanzen, Prägen, Falzen usw. sowie für die Herstellung der Buchblöcke, Buchdecken und Buchdeckenverzierungen. Bei Bedarf fügen sie noch Beilagen an oder Konfektionen (z. B. Kärtchen, Bänder) durch. Bei Broschüren stellen Buchfertigungstechniker*innen Stärke- bzw. Musterbände her. Sie beschicken die Maschinen mit dem Material (Papier, Karton usw.), nehmen Einstellungen vor und überwachen den Produktionsprozess. Sie führen laufend Kontrollen der Produktion durch und korrigieren eventuelle Ablaufstörungen. Auch das Warten und Pflegen der Maschinen und Anlagen gehören zu ihrem Aufgabenbereich.

Nach der Produktion kontrollieren sie die Produkte, verpacken sie, erstellen Stücklisten und Lieferpapiere und versenden die Produkte an Verlage oder Vertriebe. Bei Bedarf übernehmen sie auch den serienmäßigen Versand direkt an Endkunden. Dafür bereiten sie Adressdaten vor, überwachen die automatisierte Adressierung und wickeln den Versand ab.

Womit man arbeitet

Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchfertigungstechnik bedienen hauptsächlich computergesteuerte Produktionsmaschinen und -anlagen wie z. B. Fadenheft- und Fadensiegelmaschinen, Buchdeckenautomaten oder Prägepressen. Sie arbeiten mit Papier und Karton sowie weiteren Werkstoffen wie Fäden, Leim und verschiedenen Ziermaterialien. Außerdem bedienen sie Verpackungsmaschinen und Hebe- bzw. Transportmaschinen.

In der Produktion arbeiten Buchfertigungstechniker*innen mit branchenspezifischer Software für die Steuerung und Kontrolle der Produktion sowie für die Arbeit mit Adressdatenbanken.

Wie man arbeitet

Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchfertigungstechnik arbeiten in Werkstätten und Werkshallen von Buchdruckereien, industriellen Buchproduktionsbetrieben und Druckereien zusammen mit Berufskolleginnen und -kollegen und Hilfskräften. Sie haben Kontakt zu Druckspezialistinnen und -spezialisten (°Papiertechnik (Lehrberuf)#, °Drucktechnik (Lehrberuf)#), ihren Kundinnen und Kunden sowie zu Lieferantinnen und Lieferanten.

Buchfertigungstechniker*innen arbeiten hauptsächlich zu den üblichen Produktionszeiten ihres Betriebes. Mehrarbeit und Überstunden können fallweise erforderlich werden, wenn ein Auftrag dringend fertiggestellt werden muss. Sie arbeiten viel bei künstlichem Licht und bei der Arbeit an Maschinen müssen sie auch mit einem gewissen Produktionslärm rechnen.

Was man macht
  • Materialien, Werk- und Hilfsstoffe bestellen und lagern
  • bei Broschürenproduktion Stärke- und Musterbände herstellen
  • Produktionsmaschinen zum Schneiden, Stanzen, Prägen, Falzen usw. beschicken und bestücken
  • Produktionsmaschinen zur Buchblockbildung (z. B. Fadenheftmaschinen) beschicken und bestücken
  • Produktionsmaschinen zur Buchdeckenherstellung und -verzierung beschicken und bestücken
  • bei Bedarf Beilagen anfügen bzw. Konfektionen durchführen
  • Produktionsmaschinen einstellen, überwachen und Störungen beheben
  • Produktionsprozess steuern und überwachen
  • Produkte kontrollieren, verpacken, lagern
  • Transport der Produkte organisieren und beauftragen
  • bei Bedarf Adressdaten aufbereiten, Produkte mit Adressen versehen und verschicken
  • Maschinen und Werkzeuge reinigen und instandhalten
Für wen man arbeitet
  • Druckereien
  • Klein-, Mittel- und Großbetriebe der Buchproduktion
  • Industrielle Buchbindebetriebe
Ausbildungsinhalte / Was man lernt

Der Lehrberuf Buchbindetechnik und Postpresstechnologie im Schwerpunkt Buchfertigungstechnik kann seit 1. Juli 2020 erlernt werden.

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Buchbindetechniken (manuell und maschinell)
  • Gravur-, Vergoldungs- und Prägetechniken
  • Schriften
  • Materialkunde
  • automatisierte und vernetzt Produktionsprozesse
  • branchenspezifische Software und Datenbanken
  • Buchbindemaschinenkunde
  • Qualitätskontrolle
  • Kundinnen- und Kunden-Beratung
Wie man sich weiterbilden kann

Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchfertigungstechnik sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in vielen relevanten Bereichen Kurse und Lehrgänge an.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Höheren Grafischen Lehranstalten.Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

Was du mitbringen solltest

In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
  • ausgeprägter Tastsinn
  • Farbsehen
  • gutes Sehvermögen
  • Lärmunempfindlichkeit
  • Unempfindlichkeit gegenüber Staub

 

Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • Datensicherheit und Datenschutz
  • Gefühl für Farben und Formen
  • gestalterische Fähigkeit
  • gutes Augenmaß
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • technisches Verständnis
  • Zahlenverständnis und Rechnen

 

Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kund*innenorientierung

 

Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
  • Aufmerksamkeit
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Geduld
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Sicherheitsbewusstsein
  • Umweltbewusstsein
  • Verschwiegenheit / Diskretion

 

Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
  • Planungsfähigkeit
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Prozessverständnis
  • systematische Arbeitsweise
Was es noch gibt
Verwandte Lehrberufe

Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.

Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

  • °Buch- und Medienwirtschaft – Buch- und Musikalienhandel (Lehrberuf)#
  • °Drucktechnik – Bogenflachdruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Drucktechnik – Digitaldruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Drucktechnik – Rollenrotationsdruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Drucktechnik – Siebdruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Druckvorstufentechnik (Lehrberuf)#
  • °Kartonagewarenerzeuger*in (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Medienfachmann / Medienfachfrau (Lehrberuf)#
  • °Papiertechnik (Lehrberuf)#
  • °Prozesstechnik (Lehrberuf)#
  • °Reprografie (Lehrberuf)#
  • °Verpackungstechnik (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
Alternativen (Auswahl)

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

  • °Buch- und Medienwirtschaft – Buch- und Musikalienhandel (Lehrberuf)#
  • °Drucktechnik – Bogenflachdruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Drucktechnik – Digitaldruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Drucktechnik – Rollenrotationsdruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Drucktechnik – Siebdruck (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Druckvorstufentechnik (Lehrberuf)#
  • °Fertigungstechniker*in – Produktionstechnik#
  • °Kartonagewarenerzeuger*in (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • °Medienfachmann / Medienfachfrau (Lehrberuf)#
  • °Papiermaschinenarbeiter*in#
  • °Papiertechnik (Lehrberuf)#
  • °Produktionsleiter*in#
  • °Prozesstechnik (Lehrberuf)#
  • °Reprografie (Lehrberuf)#
  • °Verfahrenstechniker*in#
  • °Verpackungstechnik (Lehrberuf)#, „1. voll, 2. erste Häfte voll“
Lehre und Matura

Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

Und so geht es:

Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

Wie funktioniert die Vorbereitung?

Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

Link: Häufig gestellte Fragen!

WKO-Bildungspfade:

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:

Selbstständigkeit
Selbstständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:

a) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

  • Handwerk der Buchbinder, der Etui- und Kassettenerzeugung und der Kartonagewarenerzeugung, BGBl. II Nr. 34/2003, Novelle mit Artikel 5 BGBl. II Nr. 399/2008

Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe.

b) Freie Gewerbe:

  • Buch-, Kunst- und Musikalienverlag (Anmerkung: umfasst auch den Verlag und Vertrieb elektronischer Medien ohne Datenträger)

Liste der Freien Gewerbe:

Allgemeine Hinweise:

Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen Sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
  • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
  • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

Freie Berufe sind selbstständige (freiberufliche) Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (z. B. Arzt/Ärztin und andere Gesundheitsberufe, Rechtsanwalt/-anwältin, Musiker*in, Schriftsteller*in und andere Künstlerberufe). Für einige freie Berufe ist die Berufsausübung durch eigene Rechtsvorschriften (Ärztegesetz, Rechtsanwaltsordnung, Ziviltechnikergesetz etc.) geregelt und es bestehen eigene Interessensvertretungen (Kammern oder Berufsverbände), denen die Aufnahme der selbstständigen Berufstätigkeit gemeldet werden muss. Für andere freie Berufe, wie z. B. Künstler*in, Schriftsteller*in, Journalist/Journalistin, bestehen keine besonderen Rechtsvorschriften und Meldepflichten.

In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

Weitere Informationen und Kontakte:

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