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Konstrukteur*in – Elektroinstallationstechnik

Lehrzeit
4 Jahre
Einstiegsgehalt nach der Lehre
ca. 2.560,- bis 2.670,- €
Berufskategorie
Hauptberuf

Konstrukteur*innen mit Schwerpunkt Elektroinstallationstechnik erstellen Konstruktionspläne für elektrische Gebäudeinstallationen. Sie berechnen die erforderlichen Rohdaten, erstellen Skizzen und konstruieren Modelle. Sie planen, entwerfen und zeichnen Schaltungspläne (z. B. Montage-, Stromlauf- und Installationspläne). Für die Ausführung von Berechnungen, Simulationen, Zeichnungen und technischen Unterlagen arbeiten sie mit Computern und speziellen Softwareprogrammen (z. B. CAD = Computer Aided Design).

Konstrukteur*innen für Elektroinstallationstechnik arbeiten in Planungsbüros und Werkstätten im Team mit Kolleginnen und Kollegen aus der Planung und Entwicklung und haben Kontakt zu Kolleginnen/Kollegen aus der Fertigung und Montage und zu ihren Auftraggeber*innen.

Wo man arbeitet

Konstrukteur*innen im Schwerpunkt Elektroinstallationstechnik planen und entwerfen elektrische Installationen für Gebäude aller Art. Sie ermitteln und berechnen die erforderlichen technischen Basisdaten für die Konstruktionspläne durch Begehung, Abmessung und Berücksichtigung der Baupläne. Sie besprechen die Anforderungen mit den Auftraggeber*innen (Kund*innen, Architekt*innen, Bautechniker*innen) und fertigen vor Ort zunächst handgefertigte Installations-Skizzen und einfache Modelle an.

Im Konstruktions- bzw. Planungsbüro führen Konstrukteur*innen – Elektroinstallationstechnik auf Basis der technischen Rohdaten die erforderlichen Berechnungen durch und erstellen Entwürfe, Zeichnungen und Konstruktionspläne mit Hilfe von CAD-Programmen (CAD = Computer Aided Design). Sie erstellen Schaltungspläne (Montage-, Stromlauf- und Installationspläne) und Bauschaltpläne. Die mit CAD erfassten technischen Daten sind so aufbereitet, dass sie problemlos an andere Anwendungen übergeben werden können. Beim Zeichnen der Schaltungs- und Bauschaltpläne achten die Konstrukteur*innen auf die genaue Einhaltung fachbezogener Normen, damit die Pläne von den installationsausführenden Kolleg*innen richtig gelesen und verstanden werden.

Konstrukteur*innen für Elektroinstallationstechnik wählen die erforderlichen Materialien entsprechend den vorgesehenen Anforderungen aus und kalkulieren den Materialbedarf. Sie erstellen technische Unterlagen, wie z. B. Stücklisten, Prüf- und Steuerpläne oder Dokumentationen und achten auf die Einhaltung aller elektrotechnischen Vorschriften und Normen. Ergeben sich während der laufenden Installation Änderungswünsche oder -notwendigkeiten, führen sie Neuberechnungen und Planänderungen durch. Manchmal wirken sie auch bei den Installationsarbeiten auf den Baustellen mit.

Womit man arbeitet

Konstrukteur*innen mit Schwerpunkt Elektroinstallationstechnik arbeiten hauptsächlich an Computern, aber auch mit Notebooks, Tablets und anderen mobilen Geräten mit speziellen Konstruktions- und Zeichenprogrammen (CAD). Auf den Baustellen verwenden sie Geräte zur elektronischen Aufnahme von Abmessungen.
Sie lesen und verwenden technische Unterlagen, Konstruktions- und Installationspläne, Baupläne, Werkskizzen und Zeichnungen sowie Programmieranweisungen und Betriebsanleitungen usw. und führen technische Dokumentationen, Material- und Stücklisten, Arbeitsprotokolle und Wartungsjournale.

Darüber hinaus hantieren mit unterschiedlichen Metallen und Kunststoffen, mit Rohren und Kabeln und verwenden Messgeräte, Werkzeuge und Hilfsmaterialien, wie z. B. Bohrer, Sägen, Schweiß- und Lötgeräte, Schraubenzieher, Klemmen, Klebstoffe.

Wie man arbeitet

Konstrukteur*innen im Schwerpunkt Elektroinstallationstechnik arbeiten in Planungsbüros sowie in Büros und Werkstätten des Elektroinstallationsgewerbes. Sie sind aber auch direkt bei ihren Kund*innen vor Ort und auf Baustellen tätig. Auf diesen sind sie manchmal auch verschiedenen Witterungsverhältnissen wie Hitze, Kälte, Nässe sowie Staub und Lärm ausgesetzt.

Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, mit Elektroinstallationstechniker*innen, Technischen oder Bautechnischen Zeichner*innen und anderen Fachkräften des Installations- und Baubereiches (siehe z. B. °Elektrotechnik (Modullehrberuf)#, °Technischer Zeichner / Technische Zeichnerin (Lehrberuf)#, °Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf)#) und auch mit Hilfskräften aus diesen Bereichen.

Was man macht
  • Modellaufnahmen und Skizzen anfertigen
  • normgerechte Zeichnungen von Schaltungsplänen (Montage-, Stromlauf- und Installationspläne) und Bauschaltplänen erstellen
  • die erforderlichen technischen Berechnungen durchführen
  • Installationspläne für Elektroinstallationen erstellen und überprüfen
  • moderne Computertechnologien und Konstruktions- und Zeichensoftware wie z. B. CAD einsetzen
  • Materialbedarf kalkulieren und die erforderlichen Materialien und Werkstoffe auswählen
  • technische Unterlagen, Pläne, Betriebsbücher, Protokolle, Listen und Journale führen
  • Gespräche mit Kund*innen und Lieferant*innen führen
Für wen man arbeitet
  • technische Planungsbüros
  • Betriebe des Elektroinstallationsgewerbes
  • Bauunternehmen
Ausbildungsinhalte / Was man lernt

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Konstruktion und Planung
  • Elektrotechnik, Elektronik
  • Technische Physik
  • Technische Mathematik
  • Technisches Zeichnen
  • Elektroinstallationspläne erstellen
  • Schaltungspläne erstellen
  • CAD (Computer Aided Design)
  • CNC- und NC-Technik
  • technische Dokumentation
Wie man sich weiterbilden kann

Konstrukteur*innen im Schwerpunkt Elektroinstallationstechnik sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie beispielsweise das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) bieten Seminare und Lehrgänge zu relevanten Themen an.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs) sowie Werkmeisterschulen für Berufstätige, z. B. im Bereich Bautechnik. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

Was du mitbringen solltest

In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
  • Auge-Hand-Koordination
  • gutes Sehvermögen (viel Lesen bzw. Arbeiten am Computer)

 

Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • gutes Augenmaß
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • mathematisches Verständnis
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • technisches Verständnis
  • Zahlenverständnis und Rechnen

 

Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kund*innenorientierung

 

Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
  • Aufmerksamkeit
  • Belastbarkeit / Resilienz
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Geduld
  • Umweltbewusstsein

 

Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?
  • Mobilität (wechselnde Arbeitsorte)

 

Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
  • Kreativität
  • logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit
  • Planungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise
Was es noch gibt
Verwandte Lehrberufe

Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.

Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

  • °Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Elektronik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Elektrotechnik (Modullehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Kälteanlagentechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Mechatronik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Technischer Zeichner / Technische Zeichnerin (Lehrberuf)#, „1., 2., 3., 4. voll“
Alternativen (Auswahl)

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

  • °Architekt*in#
  • °Baukaufmann / Baukauffrau#
  • °Baumeister*in#
  • °Bauökologe / Bauökologin#
  • °Baustatiker*in#
  • °Bautechniker*in#
  • °Bautechnische Assistenz (Lehrberuf)#
  • °Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Elektronik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Elektrotechnik (Modullehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Elektrotechniker*in#
  • °Energietechniker*in#
  • °Gebäudetechniker*in#
  • °Kälteanlagentechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Konstruktionstechniker*in#
  • °Mechatronik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Platzmeister*in (Bau)#
  • °Polier*in#
  • °Technischer Zeichner / Technische Zeichnerin (Lehrberuf)#, „1., 2., 3., 4. voll“
  • °Ziviltechniker*in#
Lehre und Matura

Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

Und so geht es:

Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

Wie funktioniert die Vorbereitung?

Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

Link: Häufig gestellte Fragen!

WKO-Bildungspfade:

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:

Selbstständigkeit
Selbstständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

a) Freies Gewerbe:

      • Erstellung von Reinzeichnungen aufgrund von Planungen Befugter (Zeichenbüro)
        (Info: Die Führung eines Zeichenbüros berechtigt ausschließlich zur Durchführung von Zeichenarbeiten, nicht jedoch von Planungsarbeiten. Die Durchführung von Planungsarbeiten ist durch das reglementierte gebundene Gewerbe „Technisches Büro – Ingenieurbüro (Beratende Ingenieure)“.)

Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

Liste der Freien Gewerbe:

b) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

      • Technisches Büro – Ingenieurbüros (Beratende Ingenieure), BGBl. II Nr. 89/2003 (Novelle BGBl. II Nr. 399/2008),
      • Mechatroniker für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik, BGBl. II Nr. 69/2003 (Novelle Art. 31 BGBl. II Nr. 399/2008),
      • Mechatroniker für Elektromaschinenbau und Automatisierung, BGBl. II Nr. 69/2003 (Novelle Art. 31 BGBl. II Nr. 399/2008)

c) Rechtskraftgewerbe:

      • Elektrotechnik, BGBl. II Nr. 41/2003 (Novelle Art. 10 BGBl. II Nr. 399/2008).

Rechtskraftgewerbe sind regelmentierte Gewerbe, bei denen die Zuverlässigkeit des Gewerbeanmelders/der Gewerbeanmelderin durch die Gewerbeehörde (Bezirksverwaltungsbehörde bzw. Magistrat) geprüft und festgestellt wird.

Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes (einschließlich Rechtskraftgewerbe) sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe

ALLGEMEINE HINWEISE:

Für jede Tätigkeit, die du selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben willst, brauchst du eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhältst du durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

      • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
      • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
      • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

Freie Berufe sind selbstständige (freiberufliche) Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (z. B. Arzt/Ärztin und andere Gesundheitsberufe, Rechtsanwalt/-anwältin, Musiker*in, Schriftsteller*in und andere Künstlerberufe). Für einige freie Berufe ist die Berufsausübung durch eigene Rechtsvorschriften (Ärztegesetz, Rechtsanwaltsordnung, Ziviltechnikergesetz etc.) geregelt und es bestehen eigene Interessensvertretungen (Kammern oder Berufsverbände), denen die Aufnahme der selbstständigen Berufstätigkeit gemeldet werden muss. Für andere freie Berufe, wie z. B. Künstler*in, Schriftsteller*in, Journalist/Journalistin, bestehen keine besonderen Rechtsvorschriften und Meldepflichten.

In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

Weitere Informationen und Kontakte:

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