Die Kraftfahrzeugtechnik hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Moderne Sicherheitstechnik (z. B. ABS, ESP, Airbag) und immer mehr Komfort-Elektronik (z. B. Bordcomputer, vollautomatische Klimaanlagen, Fenster- und Türöffner, Entertainment-Center und Alarmanlagen) sind mittlerweile fester Bestandteil in modernen Fahrzeugen.
Häufige Aufgaben von Kraftfahrzeugtechniker*innen sind die Prüfung, der Ausbau, die Montage und Reparatur von Bauteilen des Fahrwerkes (Federung, Radaufhängung, Lenkung, Bremsen, Räder, Druckluftanlagen), der Motoren und aller elektrischen und elektronischen Anlagen (wie z. B. die Stromversorgungsanlage, Starterbatterie, Lichtmaschine), dem Motormanagement (Gemischaufbereitung und Zündanlage) sowie die Beleuchtungsanlage (Scheinwerfer, Rücklicht, Armaturenbrettbeleuchtung). Sie beseitigen aber auch Korrosionsschäden (Rost) und führen Blecharbeiten durch. Je nach Spezialisierung arbeiten sie an Personenkraftwagen, Nutzfahrzeugen (LKWs, Bussen und Sonderfahrzeugen, wie z. B. Tanklastwägen, Kranwägen, Feuerwehrfahrzeugen usw.) oder Motorrädern.
Bevor Kraftfahrzeugtechniker*innen mit den Reparatur- und Servicearbeiten beginnen, suchen sie systematisch nach Störungen und Defekten. Sie finden die Ursachen von Schäden und Funktionsstörungen am Fahrzeug heraus, in dem sie mit verschiedenen mechanischen, elektrischen und elektronischen Mess- und Prüfgeräten und Vorrichtungen die wichtigsten Teile am Fahrzeug überprüfen. Dabei werden z. B. Hörkontrollen am Motor ebenso durchgeführt, wie elektronische Prüfungen und Fehlerabfragen mit Motortestgeräten oder Tests der Bremsanlage am Bremsprüfstand.
Am Abgasmessstand werden die Schadstoffwerte der Auspuffanlage gemessen und bei Überschreiten der gesetzlich vorgegebenen Toleranzgrenze die Ursachen ermittelt und behoben (z. B. defekter Katalysator oder Lambdasonde). Mit dem Motortester werden die Einstellungen des Motors kontrolliert und der Fehlerspeicher ausgelesen. Sie führen Reifenwechsel und Ölwechsel durch und stellen Sicherheitszertifikate („Pickerl“) aus.
Je nach Spezialisierungsgrad führen Kraftfahrzeugtechniker*innen auch den Ein- und Ausbau von EC-Kontrollgeräten und Geschwindigkeitsbegrenzern (für Nutzfahrzeuge), Klimaanlagen, Freisprechanlagen, Navigationssysteme, Alarmanlagen, Tempomate, Einparkhilfen usw. durch. Sie dokumentieren ihre Arbeiten in Wartungsprotokollen und beraten und informieren ihrer Kundinnen und Kunden über die Möglichkeiten und Funktionen der Fahrzeuge, deren sichere Handhabung und Wartung und über erforderliche Reparatur- und Servicearbeiten. Mit einer entsprechenden Ausbildung im Spezialmodul „Hochvolt-Antriebe“ führen Kraftfahrzeugtechniker*innen ihre Prüf-, Service- und Reparaturarbeiten auch an alternativen Antrieben durch (z. B. Elektromotoren, Hybridantriebe, Brennstoffzellenantriebe).
Siehe dazu auch die Beschreibungen zu den Hauptmodulen:
- °Kraftfahrzeugtechnik – Personenkraftwagentechnik (Modullehrberuf)#
- °Kraftfahrzeugtechnik – Nutzfahrzeugtechnik (Modullehrberuf)#
- °Kraftfahrzeugtechnik – Motorradtechnik (Modullehrberuf)#