Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Historische Maltechnik stellen historische Malereien und Verzierungen her oder rekonstruieren sie (stellen sie wieder her). Bei der Auswahl ihrer Materialien (Farben, Beschichtungen, Bindemittel, Füllstoffe) legen sie großes Augenmerk auf historische Rezepturen und verwenden für diesen Zweck besonders geeignete Materialien wie z. B. Kalk-, Kasein- und Emulsionsfarben.
Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen beraten ihre Kundinnen und Kunden und besprechen den Auftrag, die gewünschten Farbtönungen, Qualität der Farben und Beschichtungen, aber auch die erforderliche Arbeitstechnik usw. mit Restaurator*innen und Mitarbeiter*innen des Bundesdenkmalamtes. Sie wählen die benötigten Materialien (Pigmente, Farben und Füllstoffe) aus und bereiten Werkzeuge und Maschinen vor. Vor Beginn ihrer Arbeit überprüfen sie die zu bearbeitenden Flächen auf Mängel wie Feuchtigkeit, Risse oder Unebenheiten des Untergrunds usw. Sie entfernen alte Farbschichten und Anstriche z. B. durch Abschaben, beseitigen Unebenheiten und Risse mit Spachtel- und Füllmassen und glätten den Untergrund. Danach tragen sie unter Beachtung historischer Techniken die Bemalung bzw. Beschichtung auf. Sie stellen z. B. Frescomalereien, Imitationen und Illusionsmalereien (Malereien, die wie Plastiken, also 3-Dimensional wirken) her und bringen Schriftformen, Verzierungen und Schmuckelemente an.
Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen tragen Farben mit Spritzaggregaten oder händisch mit Bürsten, Pinseln oder Rollern auf oder wenden Spachteltechniken an. In der historischen Maltechnik spielt die Arbeit mit Pinseln und Spachteln eine große Rolle. Vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn prüfen sie an Kontrollflächen, ob die gewählten Arbeitstechniken und Materialien das gewünschte Ergebnis bringen. Außerdem ist in der historischen Malerei die Anfertigung von Rückstellmustern besonders wichtig, damit nötigenfalls der ursprüngliche Zustand der Bauteile, Flächen und Farben rekonstruiert werden kann. Nach Abschluss der Arbeiten räumen sie die Baustelle, reinigen sorgfältig alle Werkzeuge und entsorgen und verwerten etwaige Rest- und Abfallstoffe fachgerecht und umweltschonend.
Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen führen aber auch organisatorische und verwaltende Tätigkeiten durch. Sie erstellen Kostenvoranschläge und besprechen diese mit den Auftraggeber*innen, führen Arbeitsaufzeichnungen (Arbeitsbücher), bestellen die erforderlichen Materialien nach und kontrollieren die Lagerbestände. Sie stellen Rechnungen und Arbeitsbestätigungen aus und besprechen etwaige Reklamationen mit den Kundinnen und Kunden.
Der Lehrberuf Maler*in und Beschichtungstechniker*in ist mit folgenden weiteren Schwerpunkten eingerichtet:
- °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf)#
- °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Dekormaltechnik (Lehrberuf)#
- °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Korrosionsschutz (Lehrberuf)#