Skip to main content

Metallurgie und Umformtechnik

Lehrzeit
3 1/2 Jahre
Einstiegsgehalt nach der Lehre
ca. 2.560,- bis 2.570,- €
Berufskategorie
Hauptberuf

Metallurg*innen und Umformtechniker*innen arbeiten in Großbetrieben der Eisen- und Stahlindustrie an Hochöfen und anderen Anlagen, wo sie mit verschiedener Schmelzverfahren Eisenerze und Schrott, aber auch Nichteisenmetalle aufbereiten und daraus Roheisen, Stahl oder Edelstahl und andere Metalle erzeugen. Diese werden dann zu Blechen, Platten, Rohren und Drähten usw. weiterverarbeitet.

Sie bedienen z. B. die Hochöfen, Konverter und Gießpfannen, steuern und kontrollieren die Fertigungsabläufe und reinigen und warten die Maschinen und Geräte. Dabei überwachen sie computergesteuerte Fertigungsstraßen und nehmen mit speziellen Prüfgeräten und Messvorrichtungen Qualitätskontrollen an den Erzeugnissen vor (z. B. Härte- und Dichtemessungen). Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften der Metallbe- und -verarbeitung.

Wo man arbeitet

Für die Herstellung von Eisen, Stahl, Edelstahl und Nichteisenmetallen werden verschiedene Schmelzverfahren angewandt. Metallurg*innen und Umformtechniker*innen arbeiten vorwiegend an Hochöfen, Konvertern und Gießpfannen in Industriebetrieben der Eisen- und Stahlindustrie, aber auch in der Nichteisenmetall-Industrie wie z. B. Aluminiumwerken.
Sie beschicken und steuern teils computergesteuerte Anlagen und überwachen den Schmelzvorgang zur Erzaufbereitung in Hochöfen und Konvertern, steuern die Schmelztemperatur und kontrollieren den Schmelzvorgang. Dabei werden die aus den Bergwerken angelieferten Erze in Steinbrechermaschinen zerkleinert, dann wird Kalk und Ton (zur Schlackebildung) zugesetzt und die Mischung in Hochöfen mit Hilfe von Koks zur Roheisengewinnung eingeschmolzen. Zur Steigerung der Schmelzleistung wird z. B. Sauerstoff in den Ofen eingeblasen (Linz-Donawitz-Verfahren). Dadurch wird eine besonders harte und gute Qualität des Stahls erzielt.
In der Eisen- und Stahlproduktion unterscheidet man je nach Qualität graues Roheisen (Gusseisen), weißes Roheisen (Eisen, Stahl) oder Edelstahl.

Beim Abgießen des geschmolzenen Stahls wird zuerst die auf der Schmelze schwimmende Schlacke entfernt (abgestochen), entweder durch Ofenkippung durch Fernsteuerung, sodass die Schlacke abrinnen kann, oder durch Abziehen mit speziellen Werkzeugen. Ist die Schlacke abgezogen, wird der Ofen weiter geneigt, bis die Schmelze in die unter dem Ofen stehenden Gießpfannen abfließt. Mit Krananlagen werden die Pfannen mit dem geschmolzenen Stahl zur Weiterverarbeitung weiter transportiert, z. B. ins Walzwerk, wo der Stahl durch Warm- und Kaltwalzen, durch Ziehen, Pressen und Schmieden zu Blöcken, Blechen, Platten und Drähten weiter verarbeitet wird aus denen z. B. Gleisbauteile, Rohre und Maschinenteile entstehen

Beim Elektrostahlverfahren wird Roheisen in einem Elektrolichtbogenofen (ELBO) auf 3000 Grad Celsius erhitzt. Dabei werden Eisen-/Stahlschrott und Legierungsmetalle mit Kalk, Eisenschwamm (Rohmaterial mit hohem Eisengehalt) und anderen Hilfsmitteln, eingeschmolzen, sodass eine Stahllegierung entsteht. Während der Schmelze entnehmen die Metallurg*innen und Umformtechniker*innen Proben, welche im Labor auf bestimmte Qualitätsmerkmale untersucht werden.

Metallurg*innen und Umformtechniker*innen steuern und überwachen alle diese Produktionsprozesse. Sie rüsten die Anlagen, fahren sie an und beschicken sie mit den erforderlichen Materialien. Sie kontrollieren die Maschinen und Anlagen, die Temperaturführung und Schmelzvorgänge, führen Qualitätskontrollen durch und nehmen erforderliche Umstellungen vor. Sie stechen die Schlacke regelmäßig ab und greifen bei Störungen in Produktionsablauf rasch ein, beseitigen die Fehler selbst oder veranlassen bei umfangreichen Störungen die Behebung. Nach dem Produktionsvorgang fahren sie die Anlagen herunter, reinigen die Maschinen und Anlagen und bereiten sie für den nächsten Fertigungsprozess vor.

In der gesamten Metallerzeugung und -verarbeitung spielt die strenge Einhaltung von Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltstandards eine große Rolle.

Womit man arbeitet

Metallurg*innen und Umformtechniker*innen arbeiten z. B. an Hochöfen und Konvertern und bedienen, steuern und überwachen verschiedene Maschinen und Geräte, wie z. B. Steinbrechermaschinen, Sinteranlagen, Walzanlagen und computergesteuerte Aufbereitungs-, Beschickungs-, Schmelz- und Gießanlagen, aber auch Hebe- und Transporteinrichtungen (Kräne, Stapler usw.). Sie überwachen Kühlsysteme und Abgasreinigungsanlagen und hantieren mit verschiedenen Mess- und Prüfgeräten, Gießbehältern, Schöpfer, Pfannen, Blöcken und Massen.
Bei ihrer Arbeit tragen sie spezielle besonders hitzebeständige Schutzbekleidung, lesen und verwenden technische Unterlagen und führen Arbeitsprotokolle.

Wie man arbeitet

Metallurg*innen und Umformtechniker*innen arbeiten vorwiegend in den Werkhallen von Betrieben der Eisenhütten-, Stahl- und Aluminiumindustrie sowie in Recyclingbetrieben. Sie arbeiten im Team mit Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus dem Bereich Hütten- und Metallwesen (z. B. °Bergbautechniker*in#, °Metallurg*in#, °Metallgießer*in (Lehrberuf)#, °Metalltechnik (Modullehrberuf)# oder °Werkstofftechniker*in#).

Bei ihrer Arbeit sind sie teilweise großer Hitze und Lärm ausgesetzt und tragen deshalb entsprechende Schutzbekleidung.

Was man macht

Tätigkeiten im Rahmen der Erzaufbereitung:

  • Eisenerze mit Steinbrechermaschinen zerkleinern, die Erze nach verschiedenen Korngrößen sortieren und in Sinteranlagen aufbereiten
  • Hochöfen beheizen, die aufbereiteten Eisenerze zusammen mit Zuschlägen aus Kalk und Ton einschmelzen
  • Schmelzvorgang überwachen und steuern, Qualitätskontrollen durchführen
  • computergesteuerte Anlagen rüsten, anfahren, steuern und überwachen
  • Roheisenabstiche durchführen: flüssiges Roheisen abgießen, die obenauf schwimmenden Schlacken ablassen
  • Ablaufstörungen erkennen und beheben

Edelstahlherstellung:

  • Arbeitsvorbereitung: zu produzierende Stahlsorten und Qualitätsmerkmale festlegen
  • Zusammensetzung der Schmelze aus Stahlschrott, Roheisen und Zusatzstoffen berechnen
  • Hochöfen beschicken, Schmelzvorgänge steuern und überwachen
  • Schmelztemperatur und Schmelzdauer von Steuerkabinen aus steuern
  • Stahlproben aus dem Schmelzofen entnehmen, im Betriebslabor kontrollieren
  • flüssigen Stahl in Gießpfannen abgießen (Ofenkippung per Fernsteuerung)
  • den geschmolzenen Stahl zu Blöcken, Rollen, Stangen etc. auf der Gießbühne eingießen

Erzeugung von Halbfabrikaten:

  • Metallblöcke (Stahlblöcke, Nichteisenmetallblöcke) zu verschiedenen Blechen durch Warm- oder Kaltwalzen im Walzwerk verformen
  • Kalibrierung der Walzen einstellen (Abstände der Walzen im Walzgerüst)
  • Umformprozess steuern und überwachen, Anlagen umstellen
  • Fehler und Störungen im Produktionsprozess erkennen und beheben
  • verschiedene Reinigungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an Hüttenwerksanlagen und -maschinen durchführen
Für wen man arbeitet
  • Betriebe der Eisen- und Stahlindustrie (in Österreich sind diese vor allem in der Steiermark (Leoben-Donawitz) und in Oberösterreich (Linz) angesiedelt)
  • Betriebe der Nichteisenmetall-Industrie (z. B. Aluminiumerzeugung)
  • Betriebe des Eisen- und Stahl- (Schrott-)Recyclings
Wie man sich weiterbilden kann

Metallurg*innen und Umformtechniker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten Kurse und Lehrgänge in relevanten technischen und kaufmännischen Themen, z. B. in den Bereichen Produktions- und Verfahrenstechnik, Prozesstechnik, Prozessautomation, Mess- und Prüftechnik oder technisches Qualitätsmanagement.
Auch der Besuch einer Werkmeisterschule oder die Vorbereitung auf die Meister*innenprüfung sowie Weiterbildungsangebote in verwandten Berufen kommen als Weiterbildung und Höherqualifizierung in Frage.

Viele Betriebe führen regelmäßig interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Zulieferbetrieben die Möglichkeit Produkt- und Verfahrungsschulungen durchzuführen.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an Berufsbildenden Höheren Schulen, insbesondere an Höheren Technischen Lehranstalten.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht (z. B. in Technische Chemie oder Metallurgie).

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insbesondere Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

Was du mitbringen solltest

In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
  • gute körperliche Verfassung
  • gute Reaktionsfähigkeit
  • Unempfindlichkeit gegen Hitze

 

Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
  • chemisches Verständnis
  • Datensicherheit und Datenschutz
  • gute Beobachtungsgabe
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • technisches Verständnis

 

Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
  • Kommunikationsfähigkeit

 

Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
  • Aufmerksamkeit
  • Belastbarkeit / Resilienz
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Sicherheitsbewusstsein
  • Umweltbewusstsein

 

Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
  • Kreativität
  • Problemlösungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise
Was es noch gibt
Verwandte Lehrberufe

Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.

Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

  • °Glasbautechnik (Modullehrberuf)#
  • °Konstrukteur*in – Maschinenbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metallbearbeitung (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metallgießer*in (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metalltechnik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Oberflächentechnik (Lehrberuf)#
  • °Prozesstechnik (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Steinmetztechnik (Lehrberuf)#
  • °Werkstofftechnik (Modullehrberuf)#
Alternativen (Auswahl)

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

  • °Bergbautechniker*in#
  • °Gießereitechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Gießereitechniker*in#
  • °Glasbautechnik (Modullehrberuf)#
  • °Konstrukteur*in – Maschinenbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Maschinenbautechniker*in#
  • °Metallbearbeitung (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metallgestalter*in#
  • °Metallgießer*in (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metalltechnik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metallurg*in#
  • °Mineur*in#
  • °Oberflächentechnik (Lehrberuf)#
  • °Oberflächentechniker*in#
  • °Prozesstechnik (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Steinmetztechnik (Lehrberuf)#
  • °Verbundstofftechniker*in#
  • °Verfahrenstechniker*in#
  • °Werkstofftechnik (Modullehrberuf)#
Lehre und Matura

Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

Und so geht es:

Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

Wie funktioniert die Vorbereitung?

Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

Link: Häufig gestellte Fragen!

WKO-Bildungspfade:

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:

Selbstständigkeit
Selbstständigkeit

Die Möglichkeit einer selbständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

a) freie Gewerbe:

  • Metall- und Eisengießen

Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.
Liste der freien Gewerbe: Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe

b) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

  • Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau (früher: Schlosser) (verbundenes Handwerk) (BGBl. II Nr. 79/2003; Novelle mit Art. 37 BGBl. II Nr. 399/2008)
  • Metalltechnik für Schmiede und Fahrzeugbau (früher: Schmiede) (verbundenes Handwerk) (BGBl. II Nr. 79/2003; Novelle mit Art. 37 BGBl. II Nr. 399/2008)

Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes oder Handwerks sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe
Liste der reglementierten Gewerbe: Bundeseinheitliche Liste der reglementierten Gewerbe

ALLGEMEINE HINWEISE:

Selbstständige Tätigkeiten sind alle Tätigkeit, die du in eigener Verantwortung (also nicht angestellt), regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben willst. Für viele dieser Tätigkeiten brauchst du eine Gewerbeberechtigung. Es gibt aber auch sogenannte Freie Berufe (freiberufliche Tätigkeiten) und land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Auch für viele dieser Tätigkeiten gibt es eigene Rechtsvorschriften für die selbstständige Berufsausübung, manche können aber auch ohne besondere Voraussetzungen selbstständig ausgeübt werden.

In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (egal, ob im Rahmen eines Gewerbes, als freiberufliche Tätigkeit, im Rahmen eines Land- und forstwirtschaftlichen Betriebes) musst du diese bei der zuständigen Sozialversicherungsanstalt und dem zuständigen Finanzamt melden. Je nach selbstständiger Tätigkeit gibt es noch andere Meldepflichten oder Register, in die du dich eintragen musst.

Selbstständige Tätigkeiten, für die eine Gewerbeberechtigung erforderlich ist, musst du außerdem bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) anmelden.
Unabhängig von einem oft notwendigen Befähigungsnachweis musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
  • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
  • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

Für weitere Informationen schau dir unseren Thementext Im Fokus: Selbstständigkeit an oder nutze eine der folgenden Quellen und Kontakte:

Noch nichts Richtiges gefunden?

Filtere die Lehrberufe nach A – Z oder stöbere in den Branchen. Vielleicht sagt dir das mehr zu:

Bei der Lehrstellenbörse AMS & WKO kannst du dir offene Lehrstellen bei konkreten Betrieben anschauen. Schau auch mal hier rein: