Die Aufgabenbereiche von Nah- und Distributionslogistiker*innen sind vielfältig. Der Schalterdienst in Servicecentern und Postfilialen gehört ebenso dazu, wie die Mitarbeit in Verteil- und Logistikzentren und der eigentliche Zustelldienst. Entsprechend vielfältig und unterschiedlich sind auch ihre tatsächlichen Tätigkeiten.
Am Schalter/im Servicebereich nehmen Nah- und Distributionslogistiker*innen Postsendungen entgegen, informieren die Kundinnen und Kunden über verschiedene Versandmöglichkeiten (EMS, Priority, Einschreiben, Massensendungen usw.) und etwaige besondere Vorschriften (z. B. Zollformalitäten), unterstützen beim Ausfüllen etwaiger Formulare, prüfen die Postsendungen auf ordnungsgemäße Verpackung und Adressierung und leiten die Poststücke an die Verteilzentren weiter. Sie kassieren die Versandgebühren und geben Wechselgeld heraus.
Bei Abholungen prüfen sie die Identität des Empfängers/der Empfängern, suchen das Poststück heraus und lassen sich die Übergabe durch Unterschrift bestätigen. Bei Postsendungen, die per Nachnahme eines Rechnungsbetrages übergeben werden, kassieren sie den Betrag und veranlassen die Weiterüberweisung an den Absender.
Außerdem beraten und informieren sie Kundinnen und Kunden über verschiedener Serviceleistungen, erklären zum Beispiel die Funktion von Abholstationen und bieten Zusatzprodukte (Papier- und Schreibwaren, Multimediaartikel, Telefongeräte, Mobiltelefone und ähnliches) sowie weitere Dienstleistungen an.
Im Zustelldienst bringen Nah- und Distributionslogistiker*innen die Postsendungen zu den Empfänger*innen. Zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad, mit Kleinmotorrädern, PKWs oder Klein-LKWs sind sie auf einer bestimmten Route bzw. in einem bestimmten Gebiet unterwegs. Zu Dienstbeginn sortieren sie die Poststücke nach Fahrtroute, Gangfolge, Priorität und Menge oder übernehmen die bereits vorsortierten Poststücke. Sie verteilen Briefe, Pakete, Zeitschriften, Prospekte usw. in die Postkästen der Empfänger*innen. Bestimmte Sendungen (z. B. behördliche Dokumente, größere Pakete) händigen sie persönlich nach Überprüfung der Identität und gegen Unterschrift aus. Ist dies nicht möglich, hinterlassen sie eine entsprechende Benachrichtigung und hinterlegen das Poststück zur Abholung oder für einen späteren Zustellversuch bei einer Abholstelle, einem Postamt oder Servicepartner, immer öfter auch bei Nachbarn, soweit dafür eine Zustimmung des Empfängers/der Empfängerin vorliegt. Mitunter kommunizieren sie vorab mit den Empfängerinnen und Empfängern und vereinbaren einen Zustelltermin oder verwenden Trackingsysteme zur Nachverfolgung der Postsendung, damit die Empfänger*innen bei der Zustellung erreichbar sind oder diese kurzfristig umleiten können.
Bei Nachnahmesendungen kassieren sie außerdem den fälligen Geldbetrag. Nicht zustellbare Poststücke bringen sie am Ende ihrer Tour wieder in die Zentrale, bzw. Filiale zurück. Außerdem nehmen Nah- und Distributionslogistiker*innen auch Retoursendungen entgegen und veranlassen die Rücksendung an den Absender.
Im Verteil- und Logistikzentrum arbeiten Nah- und Distributionslogistiker*innen an der Sortierung und Verteilung von Postsendungen mit. Dabei kommissionieren sie die die vorhandenen Sendungen zu versand- und transportgerechten Einheiten und verladen sie in verschiedene Transportmittel. Ein großer Teil der Post wird heute mit voll- oder teilautomatischen Anlagen sortiert. In solchen Fällen steuern und überwachen Nah- und Distributionslogistiker*innen diese sortier- und fördertechnischen Anlagen. Sie erkennen Fehler und Störungen, greifen rechtzeitig ein und beheben einfache Ablaufstörungen auch selbst. Nicht maschinell sortierbare Sendungen sortieren sie von Hand. Bei der Vorbereitung der unmittelbaren Zustellung werden dabei beispielsweise Fahrtrouten, Gangfolgen, Mengen und Prioritäten bereits berücksichtigt, damit die richtige Zustellung effizient und zuverlässig erfolgen kann.
Wenn sie bei den Sortiervorgängen Mängel und Schäden an Waren und Verpackungen erkennen, ergreifen sie entsprechende Maßnahmen. Äußere Verpackungsschäden werden behoben. Erforderlichenfalls werden Absender und Empfänger über Schäden informiert und eine Vorgangsweise vereinbart. Jedenfalls werden beschädigte Sendungen gekennzeichnet.
Die sortierten Sendungen werden zum Weitertransport verpackt (z. B. in Postsäcken) und auf verschiedene Transportmittel verladen. Für den Transport im Verteilzentrum arbeiten Nah- und Distributionslogistiker*innen mit Niederflurhubwagen, Rollcontainer usw. und bedienen Flurförderzeuge und Hubstapler.