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Textiltechnologie

Lehrzeit
3 1/2 Jahre
Einstiegsgehalt nach der Lehre
ca. 1.630,- bis 2.220,- €
Berufskategorie
Hauptberuf

Für Textiltechnolog*innen dreht sich alles um Technik und Material.
Unter Anwendung der CAD- bzw. CAM -Technologie (computerunterstütztes Design und computerunterstützte Produktion) werden mit Produktionsmaschinen aus vorgegebenen Designs textile Erzeugnisse gefertigt. Je nach Produktschwerpunkt – man unterscheidet grob zwischen Heimtextilien, Technischen Textilien, Medizinischen Textilien und Bekleidung – arbeiten Textiltechnolog*innen mit unterschiedlichen Maschinen und Materialien, und haben die Möglichkeit sich auf ein bestimmtes Segment der Textilindustrie zu spezialisieren.

Da die Betriebe der Textilindustrie bestimmten Umweltstandards unterliegen, und die Bereiche Umweltfreundlichkeit, Recycling und soziale Verantwortung sehr wesentlich sind, ist die Qualitätssicherung ein wichtiger Punkt. Das bedeutet, dass die Ausgangsstoffe, Produktionsprozesse und Endprodukte genauen Anforderungen entsprechen müssen, und deshalb vom Textiltechnolog*innen kontrolliert und analysiert werden müssen.

Textiltechnolog*innen arbeiten in Produktionsstätten oder auch großen Fertigungshallen mit Berufskolleg*innen und unterschiedlichen Fachkräften zusammen.

Wo man arbeitet

Die Hauptaufgabe von Textiltechnolog*innen besteht darin, für einen reibungslosen Produktionsablauf zu sorgen, indem sie die Textilmaschinen bedienen, einstellen, umrüsten, regelmäßig warten und reparieren.

Textiltechnolog*innen stellen an Strickmaschinen Strickwaren, an Wirkmaschinen Stoffe für Ober- und Unterbekleidung, Gardinen- und Spitzenstoffe, Futterstoffe und technische Gewirke und an Webmaschinen gewebte Stoffbahnen her. Diese textilen Erzeugnisse fertigen sie aus vorgegebenen Designs unter Anwendung der CAD- bzw. CAM -Technologie (computerunterstütztes Design und computerunterstützte Produktion), welche in fast allen Zweigen der Technik, wie Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik bis hin zur Zahntechnik verwendet wird). Sie überprüfen die produzierten Produkte wie Garne, Gewebe, Stoffe, Vliese und Bänder auf ihre Qualität und sorgen für die Einhaltung der vorgegebenen Normen und Qualitätsstandards.

Je nach Produktionsschwerpunkt des Unternehmens werden diese Produkte unter anderem zu folgenden Endprodukten weiterverarbeitet:
Unterwäsche, Strumpfhosen, Spitze, Hemden, Oberbekleidung, Strickbekleidung, Handtücher, Decken, Bettwäsche, Vorhänge, Bänder, Teppiche, Textile Ausstattungen für KFZ oder Züge, Sonnenschutz/Markisen, Planen für LKW oder Überdachungen, (Lösch-)Schläuche, Vliese für MN-Masken, OP-Bekleidung, Wattepads, Windeln

Womit man arbeitet

Textiltechnolog*innen arbeiten an verschiedenen Strick-, Stick-, Spinn-, Wirk- und Webmaschinen. Die Steuerung der Maschinen kann mechanisch, halb- und vollautomatisch oder gänzlich computergesteuert erfolgen. Mechanisch gesteuerte Maschinen verlieren allerdings an Bedeutung.
Textiltechnolog*innen arbeiten mit Natur- und Kunstfasern wie Wolle, Baumwolle, Seide, Kunstseide und anderen synthetischen Materialien wie Polyester, Viskose, Tencel.
Zum Bedienen und Warten der Maschinen und Anlagen verwenden sie computergesteuerte Messgeräte und Apparate, Ersatzteile, Schmiermittel und Werkzeuge.

Wie man arbeitet

Textiltechnolog*innen arbeiten in Werkstätten und Produktionshallen in kleinen, mittleren und großen Betrieben der Textilindustrie. Sie arbeiten gemeinsam mit Berufskolleg*innen und Vorarbeiter*innen sowie mit weiteren Fach- und Hilfskräften (z. B. °Textilchemie (Lehrberuf)#, °Textilgestaltung – Strickwaren (Lehrberuf)#, °Textiltechniker*in#). Mitunter haben sie auch Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

Was man macht
  • den Arbeitsplatz einrichten, Arbeitsschritte, -mittel und -methoden festlegen
  • die erforderlichen Materialien für den Einsatz an Strick-, Stick-, Spinn-, Wirk- und Webmaschinen auswählen, beschaffen und überprüfen
  • Musterdatenträger herstellen bzw. beschaffen
  • die Maschinen nach den Vorgaben einstellen und in Betrieb nehmen
  • den Produktionsvorgang überwachen und kontrollieren
  • Fehlerursachen an Maschinen und textilen Produkten feststellen und Fehler beheben
  • Maschinen, Anlagen und Prozesse optimieren
  • die einschlägigen Normen, Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätsstandards berücksichtigen
  • technische Daten über den Arbeitsablauf und die Arbeitsergebnisse erfassen
  • Maschinen warten und kleine Reparaturarbeiten durchführen, wie z. B. Verschleißteile austauschen, Maschinenelemente ein- und ausbauen</li
Für wen man arbeitet
  • Klein-, Mittel- und Großbetriebe der Textilindustrie
Wie man sich weiterbilden kann

Textiltechnolog*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Für Textiltechnolog*innen gibt es nur relativ wenige fachspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten. Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten in Wien und Dornbirn von Zeit zu Zeit Kurse und Lehrgänge für diesen Bereich an. Darüber hinaus führen diese Bildungsanbieter laufend Weiterbildungen in relevanten kaufmännischen Themenbereichen oder verwandten technischen Bereichen durch.

Zur Vermittlung von Anwendungskenntnissen neuer Techniken (z. B. Software für Gestaltung der Muster) oder Maschinen (z. B. digitale Steuerung) bieten viele Herstellerfirmen eigene Schulungen an. Viele Betriebe führen außerdem regelmäßig interne Weiterbildungen durch.

Der Besuch von Messen, Verkaufsveranstaltungen und Branchenevents ermöglicht Weiterbildung hinsichtlich neuer internationaler Entwicklungen im Bereich der Textilproduktion und der Mode.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an Berufsbildenden Höheren Schulen, insbesondere an Höheren Technischen Lehranstalten, gegebenenfalls auch an Lehranstalten für Mode.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insbesondere Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.

Aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks auf die österreichische Textil- und Bekleidungsbranche durch billigere ausländische Produkte und den zunehmenden Automatisierungsgrad der industriellen Fertigung ist die laufende Weiterentwicklung durch Weiterbildung und Spezialisierung für Fachkräfte in diesem Bereich besonders wichtig. Dadurch die hohe Qualität ihrer Arbeit und die laufende Weiterentwicklung ihrer spezialisierten Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen bleiben Textiltechnolog*innen konkurrenzfähig und finden interessante Beschäftigungsmöglichkeiten vor.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

Was du mitbringen solltest

In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
  • gute körperliche Verfassung
  • gute Reaktionsfähigkeit

 

Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • Datensicherheit und Datenschutz
  • gute Beobachtungsgabe
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • technisches Verständnis

 

Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
  • Kommunikationsfähigkeit

 

Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
  • Aufmerksamkeit
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Sicherheitsbewusstsein
  • Umweltbewusstsein

 

Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
  • Kreativität
  • Problemlösungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise
Was es noch gibt
Verwandte Lehrberufe

Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.

Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

  • °Bekleidungsgestaltung (Modullehrberuf)#
  • °Chemieverfahrenstechnik (Lehrberuf)#
  • °Fertigungsmesstechnik (Lehrberuf)#
  • °Konstrukteur*in – Maschinenbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Kunststoffformgebung (Lehrberuf – auslaufend)#
  • °Kunststofftechnologie (Lehrberuf)#
  • °Lebensmitteltechnik (Lehrberuf)#
  • °Mechatronik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metallbearbeitung (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metalltechnik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Papiertechnik (Lehrberuf)#
  • °Pharmatechnologie (Lehrberuf)#
  • °Prozesstechnik (Lehrberuf)#
  • °Schuhfertigung (Lehrberuf)#
  • °Textilchemie (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Textilgestaltung – Posamentiererei (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilgestaltung – Stickerei (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilgestaltung – Strickwaren (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilgestaltung – Weberei (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilreiniger*in (Lehrberuf)#
Alternativen (Auswahl)

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

  • °Bekleidungsgestaltung (Modullehrberuf)#
  • °Bekleidungstechniker*in#
  • °Chemieverfahrenstechnik (Lehrberuf)#
  • °Fertigungsmesstechnik (Lehrberuf)#
  • °Konstrukteur*in – Maschinenbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Kunststoffformgebung (Lehrberuf – auslaufend)#
  • °Kunststofftechnologie (Lehrberuf)#
  • °Lebensmitteltechnik (Lehrberuf)#
  • °Mechatronik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metallbearbeitung (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metalltechnik (Modullehrberuf)#, „1. voll“
  • °Papiertechnik (Lehrberuf)#
  • °Pharmatechnologie (Lehrberuf)#
  • °Prozesstechnik (Lehrberuf)#
  • °Schuhfertigung (Lehrberuf)#
  • °Textilchemie (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Textilgestaltung – Posamentiererei (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilgestaltung – Stickerei (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilgestaltung – Strickwaren (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilgestaltung – Weberei (Lehrberuf)#, „1., 2. voll“
  • °Textilreiniger*in (Lehrberuf)#
  • °Verfahrenstechniker*in#
Lehre und Matura

Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

Und so geht es:

Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

Wie funktioniert die Vorbereitung?

Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

Link: Häufig gestellte Fragen!

WKO-Bildungspfade:

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:

Selbstständigkeit
Selbstständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:

a) freie Gewerbe:

  • Erzeugung von Häkel-, Stick-, Strick- und Wirkwaren
  • Erzeugung von textilen Materialien sowie Garnen

Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.
Liste der freien Gewerbe: Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe

b) reglementierte Gewerbe:

  • Mechatronik für Maschinen- und Fertigungstechnik (BGBl. II Nr. 69/2003; Novelle mit Art. 31 BGBl. II Nr. 399/2008)
  • Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau (früher: Schlosser) (BGBl. II Nr. 79/2003; Novelle mit Art. 37 BGBl. II Nr. 399/2008)

Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes oder Handwerks sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe
Liste der reglementierten Gewerbe: Bundeseinheitliche Liste der reglementierten Gewerbe

ALLGEMEINE HINWEISE:

Selbstständige Tätigkeiten sind alle Tätigkeit, die du in eigener Verantwortung (also nicht angestellt), regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben willst. Für viele dieser Tätigkeiten brauchst du eine Gewerbeberechtigung. Es gibt aber auch sogenannte Freie Berufe (freiberufliche Tätigkeiten) und land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Auch für viele dieser Tätigkeiten gibt es eigene Rechtsvorschriften für die selbstständige Berufsausübung, manche können aber auch ohne besondere Voraussetzungen selbstständig ausgeübt werden.

In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (egal, ob im Rahmen eines Gewerbes, als freiberufliche Tätigkeit, im Rahmen eines Land- und forstwirtschaftlichen Betriebes) musst du diese bei der zuständigen Sozialversicherungsanstalt und dem zuständigen Finanzamt melden. Je nach selbstständiger Tätigkeit gibt es noch andere Meldepflichten oder Register, in die du dich eintragen musst.

Selbstständige Tätigkeiten, für die eine Gewerbeberechtigung erforderlich ist, musst du außerdem bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) anmelden.
Unabhängig von einem oft notwendigen Befähigungsnachweis musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
  • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
  • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

Für weitere Informationen schau dir unseren Thementext Im Fokus: Selbstständigkeit an oder nutze eine der folgenden Quellen und Kontakte:

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Bei der Lehrstellenbörse AMS & WKO kannst du dir offene Lehrstellen bei konkreten Betrieben anschauen. Schau auch mal hier rein: