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Vergolden und Staffieren

Lehrzeit
3 Jahre
Berufskategorie
Hauptberuf

Wusstest du? Das österreichische Handwerk „Vergolden und Staffieren“ mit all seinen Techniken und seinem überlieferten Wissen wurde von der österreichischen UNESCO-Kommission 2017 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Vergolder*innen und Staffierer*innen gestalten und veredeln Gegenstände und Oberflächen mit traditionellen und modernen Handwerkstechniken. Sie bringen an Zier- und Gebrauchsgegenständen Vergoldungen aus Blattgold an oder überziehen sie mit Schichten aus Blattsilber, Blattkupfer oder Bronzepulver. Außerdem reparieren und restaurieren sie historische Kunst- und Einrichtungsgegenstände oder Gebäudeteile (z. B. Kirchenaltäre, Denkmäler, Turmuhren). Sie bemalen, lackieren und verzieren die Gegenstände und führen verschiedene Oberflächenbehandlungen durch.

Vergolder*innen und Staffierer*innen arbeiten in Werkstätten oder direkt am Einsatzort mit Berufskolleg*innen sowie mit verschiedenen handwerklichen Fachkräften sowie Expertinnen und Experten der Denkmalpflege zusammen (z. B. Restaurator*in, Tischler*innen, Metalltechniker*in (z. B. Schmied*in)).

Wo man arbeitet

Vergolder*innen und Staffierer*innen gestalten und veredeln Gegenstände und Oberflächen mit traditionellen und modernen Handwerkstechniken. Auf Basis von Skizzen und Zeichnen belegen sie Gegenstände aus Holz, Metall, Gips, Marmor, Glas oder Kunststoff sowie Fassaden und andere Bauteile an Gebäuden mit Blattgold und Blattsilber etc. Sie führen sowohl Neuvergoldungen von Möbeln, Leisten, Lustern, Kirchenaltären, Kirchturmkreuzen und Turmuhren durch als auch Restaurierungen historischer Vergoldungen an Antiquitäten und Baudenkmälern. Auch Ausstattungs- und Staffierarbeiten wie z. B. das Bemalen und Lackieren von Gegenständen oder die Verglasung von Bilderrahmen sowie verschiedene Reparatur- und Montagearbeiten gehören zu ihren Aufgaben.

Bevor sie mit der Arbeit beginnen, reinigen und grundieren sie die zu bearbeitenden Flächen und bringen beispielsweise eine Schicht aus Kreide und Leim auf den Untergrund auf oder Metallisierungen. Nach dem Austrocknen schleifen und polieren sie den Untergrund und entfetten ihn mit Spiritus. Anschließend tragen sie eine Haftschicht aus Tonerde und Eiweiß (Poliment) auf und bringen Blattgoldplättchen, Blattsilber, Bronzelegierungen oder andere Edelmetallschichten an. Bei den Vergoldungsarbeiten kommen verschiedenen Techniken zum Einsatz. Abschließend werden die Schichten poliert und hochglänzend gemacht (z. B. Polieren mit Achat- oder Diamantsteinen). Bei ihren Arbeiten gestalten und entwerfen sie auch Muster, Schriften und Beschriftungen, die sie auf unterschiedlichen Oberflächen anbringen. Außerdem gestaltet sie Zierelemente und legt Stuckelemente farblich heraus.

Zur Gestaltung von Gegenständen wie z. B. Bilderrahmen und Figuren verwenden Vergolder*innen und Staffierer*innen Techniken wie z. B. Gravieren, Punzieren, Patinieren oder Mattieren und schließen die Arbeiten beispielsweise durch Lasieren und Polieren ab. In der Staffierung bemalen sie nicht vergoldete Flächen (Staffieren) und führen unterschiedliche Imitations- und Illusionstechniken aus, um den Gegenständen entsprechend des künstlerischen und stilistischen Bedarfes eine besondere Oberfläche zu geben.

Bei Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten müssen Vergolder*innen und Staffierer*innen ganz besonders auf die Vorgaben des Restaurierungszieles achten und sorgfältig und gewissenhaft mit den Kunstgegenständen umgehen. Sie identifizieren Objekte anhand typischer historischer Merkmale, Arbeitstechniken und Materialien und ordnet sie unterschiedlichen Epochen, Stilen und Regionen zu. Sie erkennen Probleme und Schäden an den Objekten sowie deren Trägermaterialien und Untergründen, führen die Schadensbildaufnahmen inkl. Fotodokumentation durch und kartieren sie graphisch als colorierte Skizze. Außerdem führen sie objektbezogene Freilegungs- und Abdeckungsarbeiten wie Einzelsondagen durch und entnehmen Proben für weitere Analysen. Das alles bildet die Grundlage für die Auswahl der richtigen Bearbeitungsmethoden und Materialien, um den historischen Zustand zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Außerdem recherchieren sie Informationen, z. B. aus historischen Unterlagen, und führen Objektbeschreibungen durch. Dabei arbeiten sie eng mit den Auftraggeber*innen (Kirchen, Klöster, Museen, öffentliche Einrichtungen usw.) und mit Expertinnen und Experten des Denkmalamtes zusammen.

Vergolder*innen und Staffierer*innen beraten ihre Kund*innen über die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile von Techniken. Sie führen Büroarbeiten durch, bestellen Materialien und sorgen bei allen Tätigkeiten für die Qualitätskontrolle und eine nachhaltige, umweltschonende Ressourcenverwendung.

Womit man arbeitet

Vergolder*innen und Staffierer*innen bearbeiten vor allem Gegenstände aus Holz, Metall, Gips, Marmor, Glas oder Kunststoff. Außerdem sind sie an Fassaden und andere Bauteile von Gebäuden tätig. Sie arbeiten mit Blattgold, Blattsilber, -aluminium oder -kupfer, Schlagmetall oder Bronzepulver.

Vergolder*innen und Staffierer*innen arbeiten aber auch mit Farben und Lacken. Für die Vorbehandlung setzen sie Hilfsmaterialien wie Spiritus und Polimente (Mischung aus Tonerde und Eiweiß) und Diamant- oder Achatsteine für die Nachbehandlung (Polieren) ein. Sie verwenden Feinwerkzeuge wie Anschießer, Vergoldermesser, Pinsel, Poliersteine, usw. Für Verwaltungsarbeiten verwenden sie Bürogeräte und Bürosoftware und führen Kunden- und Lieferantendatenbanken

Wie man arbeitet

Vergolder*innen und Staffierer*innen arbeiten in Werkstätten oder direkt am Einsatzort der Auftraggeber*innen (z. B. in Kirchen, historischen Gebäuden, an Fassaden und Denkmälern). Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen sowie mit verschiedenen handwerklichen Fachkräften und Expert*innen aus dem Bereich der Restaurierung (siehe z. B. °Tischlerei (Lehrberuf)#, °Metalltechnik (Modullehrberuf)#, °Restaurator*in#) und haben je nach Spezialisierung Kontakt zu Privatkundinnen und -kunden, Denkmalämtern und anderen öffentlichen Auftraggebern, Kirchen und Klöstern, Museen usw.

Vergolder*innen und Staffierer*innen haben grundsätzlich geregelte Arbeitszeiten. Müssen Projekte rasch abgeschlossen werden, können aber auch Mehrarbeit und Überstunden erforderliche sein. Bei Außenarbeiten an Fassaden und Denkmälern sind sie unterschiedlichen Witterungseinflüssen (Hitze, Wind, Nässe…) ausgesetzt.

Was man macht
  • den Untergrund schleifen, entstauben und entfetten
  • die zu bearbeitenden Flächen durch Auftragen einer Emulsion aus Leim und Kreide grundieren
  • einen Haftgrund aus Poliment (das ist eine Mischung aus Tonerde und Eiweiß) auftragen
  • die Vergoldungen nach verschiedenen Techniken ausführen z. B.:
    „Branntweinvergoldung“ für die Vergoldung von Zier- und Einrichtungsgegenständen
    „einfache Ölvergoldung“ für die Außenvergoldung von Fassaden, Kuppeln und Turmuhren
    „unechte Vergoldung“ (Vergoldung aus Polierbronze) oder „Blattmetallvergoldung“
  • Staffierarbeiten ausführen, z. B. Farbüberzüge und Lackierungen auftragen, Kirchenfiguren oder Statuen bemalen
  • Endfertigungsarbeiten durchführen, z. B. Bilderrahmen verglasen, Halte- oder Aufhängevorrichtungen anbringen, elektrische Drähte und Kabel einziehen
  • Reparatur- und Restaurierungsarbeiten durchführen
  • Kundinnen und Kunden beraten
Für wen man arbeitet
  • Kleinbetriebe des Vergolder- und Staffierergewerbes
  • Restaurierwerkstätten des Bundesdenkmalamtes oder von Museen
  • gewerbliche Mischbetriebe (z. B. Maler- und Anstreicherbetriebe)
Ausbildungsinhalte / Was man lernt

Wichtige Ausbildungsinhalte:

  • Vergolden und Staffieren
  • Arbeitsvorbereitung
  • Gestaltung und Design
  • Werkskizzenerstellung, von Hand und mit CAD
  • Fertigungstechniken
  • Maschinen- und Gerätekunde
  • Werkstoff- und Materialienkunde
  • Fertigungstechniken
  • Oberflächenbehandlungstechniken
  • Reparatur und Restauration
  • Betriebsführung, Buchführung
  • Kund*innenberatung und -betreuung
Wie man sich weiterbilden kann

Vergolder*innen und Staffierer*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

Für Vergolder*innen und Staffierer*innen gibt es nur relativ wenige fachspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Künstlerische Volkshochschule veranstaltet Weiterbildungskurse zu gestalterischen Fähigkeiten. Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten beispielsweise in relevanten kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Bereichen (z. B. Betriebsführung, Verkauf und Marketing), aber auch zu handwerklichen und technischen Themen Kurse und Lehrgänge an.

Auch der Besuch von Messen und Veranstaltungen, das Lesen von Fachliteratur (z. B. historische Techniken, Kunstgeschichte) und der Austausch mit Spezialist*innen aus verwandten Berufen (z. B. Restaurator*innen oder auch Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen) ermöglicht Weiterbildung zu neuen Entwicklungen im Bereich.

Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Technischen Lehranstalten sowie an Werkmeisterschulen (z. B. Kunsthandwerk und Design).
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten (z. b. Konservierung und Restaurierung) ermöglicht.

Studium ohne Matura:

Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:

  • Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
  • Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
  • ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

Was du mitbringen solltest

In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
  • Fingerfertigkeit
  • gutes Sehvermögen

     

    Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • gestalterische Fähigkeit
  • gutes Augenmaß
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • kaufmännisches Verständnis
  • Kunstverständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kund*innenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
  • Aufmerksamkeit
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Geduld
  • Umweltbewusstsein

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
  • Kreativität
  • Problemlösungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise
Was es noch gibt
Verwandte Lehrberufe

Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.

Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

  • °Bildhauerei (Lehrberuf)#
  • °Drucktechnik (Lehrberuf)#
  • °Gold- und Silberschmied*in und Juwelier*in (Lehrberuf)#
  • °Lackiertechnik (Lehrberuf)#
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Dekormaltechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Historische Maltechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Korrosionsschutz (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metalldesign (Lehrberuf)#
  • °Modellbauer*in (Lehrberuf – auslaufend)#
  • °Steinmetz*in (Lehrberuf)#
  • °Uhrmacher*in – Zeitmesstechniker*in (Lehrberuf)#
Alternativen (Auswahl)

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

  • °Bildhauerei (Lehrberuf)#
  • °Dekorateur*in#
  • °Denkmal- und Ensembelschützer*in#
  • °Drucktechnik (Lehrberuf)#
  • °Feinwerktechniker*in#
  • °Gold- und Silberschmied*in und Juwelier*in (Lehrberuf)#
  • °Grafikdesigner*in#
  • °Lackiertechnik (Lehrberuf)#
  • °Maler*in (Kunst-)#
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Dekormaltechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Historische Maltechnik (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Korrosionsschutz (Lehrberuf)#, „1. voll“
  • °Metalldesign (Lehrberuf)#
  • °Metallgestalter*in#
  • °Modellbauer*in (Lehrberuf – auslaufend)#
  • °Restaurator*in#
  • °Schmuckdesigner*in#
  • °Steinmetz*in (Lehrberuf)#
  • °Uhrmacher*in – Zeitmesstechniker*in (Lehrberuf)#
Lehre und Matura

Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

Und so geht es:

Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

Wie funktioniert die Vorbereitung?

Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

Link: Häufig gestellte Fragen!

WKO-Bildungspfade:

Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:

Selbstständigkeit
Selbstständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

  • Handwerk der Vergolder und Staffierer, BGBl. II Nr. 67/2003, Novellierung mit Artikel 34 BGBl. II Nr. 399/2008

Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe

ALLGEMEINE HINWEISE:

Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
  • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
  • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

Weitere Informationen und Kontakte:

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